Saison 2020/21
Oberliga Hamburg
Nachholspiel des 3. Spieltag
Jonny Rehbein Sportplatz
(Hamburg-Barmbek)
Dienstag, 06. Oktober 2020 / 19:30 Uhr
Uhlenhorster SC Paloma -
TSV Sasel
6:0 (2:0)
Tore:
1:0 (30.) Stephan Vujcic
2:0 (36.) Tom Wohlers
3:0 (51.) Michel Lucas Blunck
4:0 (66.) Dennis Thiessen
5:0 (78.) Jassin John Zabihi
6:0 (84.) Jassin John Zabihi
Rote Karten: Torhüter Todd Tuffour (TSV/19.) wegen einer Notbremse und Tim Jeske (TSV/39.) wegen einer Tätlichkeit.
Gelbe Karten: Dennis Thiessen (13.), John Zabihi (62.), Stephan Vujcic (73.), Maurice Schwäbe (82.) / Deran Toksöz (73.).
Schiedsrichter: Dominik Kopmann
Zuschauer: 150
Das Jahr ging schon in das letzter Viertel und coronabedingt hatte ich noch viele Tage an Urlaub übrig, wovon recht kurzfristig zumindestens schon mal angeordnet wurde, dass die erste Woche
abgebaut werden sollte. Verreisen in ein anderes Land war zwar möglich, aber hätte durch kurzfristige Änderungen evtl. sogar einen Quarantäne-Aufenthalt für mich bedeuten können. Also entschied
ich mich meinen Urlaub ein wenig nach Groundhopping-Möglichkeiten zu planen und schaute mir 2-3 Wochen zuvor die deutschen Spielpläne ein wenig genauer an. Schlussendlich fiel meine Wahl auf die
Kalenderwoche 41, wo bis zu drei neue Regionalliga-Grounds möglich gewesen wären. Snicki hatte auch noch eine Woche Rest-Urlaub und machte diese in der gleichen Woche.
Eigentlich sollte es Dienstags zu Schalke II gehen und dann Mittwochs weiter nach Lüneburg bzw. Hamburg, wo man mit dem Lüneburger SK und Altona 93 zwei weitere Regionalliga-Häkchen hätte können.
Zu Corona-Zeiten ist das alles ein wenig schwer planbar und so plante ich überall ein wenig parallel, gerade die Hotelbuchung ließ ich lange offen.
Das Buchen des Tickets für das Spiel am Mittwoch Nachmittag in Neetze, wo der Lüneburger SK seine Heimspiele austrägt, ging vollkommen unkompliziert über einen Ticketshop auf der Homepage. Bei
Altona war es schon einen Ticken schwieriger, denn auf der Homepage stand, dass man die Tickets nur zu gewissen Zeit vor Ort abholen könne, was bei uns aber nicht passte, denn Dienstags waren wir
noch nicht in Hamburg und die Uhrzeiten Mittwochs würden sich mit unserem Spiel beim Lüneburger SK überschneiden. Auf meine schriftliche Anfrage per e-mail mit Übermittlung der Kontaktdaten von
uns Beiden in der Woche vor dem Spiel wurde zuerst nicht reagiert, aber da man am Wochenende noch ein Heimspiel hatte, meldete man sich dann Montags vor unserem Wunsch-Spiel. Ich konnte per
Paypal bezahlen und Altona sendete mir dann per e-mail zwei PDF-Dateien mit unseren jeweiligen Tickets zu. Also hier war dann soweit auch auch alles geregelt.
Bei den Knappen in Gelsenkirchen wäre es für uns beide das letzte Kreuz in der Regionalliga West gewesen. Auf eine schriftliche Ticket-Anfrage wurde mir gesagt, dass man leider keine Tickets
hinterlegen könne, aber ich rief Montags Nachmittags nachdem der Vorverkauf für Mitglieder und Dauerkarten abgeschlossen war die Ticket-Hotline an, dort sagte mir der nette Mann, dass es noch
etwa 25-30 Tickets am kommenden Tag an der Abendkasse geben sollte und das auch auf jeden Fall, denn der Verkauf sei beendet und Niemand hätte mehr Chancen welche zu kaufen. Ich machte dann mit
Snicki aus, dass wir so fahren, dass wir ca. eine Stunde vor Öffnung der Kasse am neuen Parkstadion stehen würden, denn das sollte an einem Dienstag reichen und uns war es egal, wir hatten ja eh
Urlaub. Am Abend als ich dann unser Hotel buchen wollte, schaute ich erst noch ein mal ein wenig in Facebook rum und per Zufall (nur weil ich alle meine noch fehlenden Regionalligisten abonniert
habe) sah ich eine Meldung der Knappenschmiede zum Spiel. Ich las sie mir durch und am Ende fielen mir fast die Augen aus dem Gesicht, denn da stand der Satz "Das Spiel ist restlos
ausverkauft, es wird kein Tageskasse mehr geben!". Ich direkt versucht die Ticket-Hotline anzurufen, aber diese ist in Corona-Zeiten nur bis 20 Uhr besetzt. Ich war wenig begeistert...
Wir hatten schon vorher geschaut, aber höherklassig gab es für diesen Dienstag einfach keinen Plan B, weil irgendwie alle Spiele Mittwochs stattfanden. Trotzdem schaute ich noch mal auf die
üblichen Seiten mit Spielansetzungen und plötzlich fiel mir ein Oberliga Hamburg-Spiel ins Auge zwischen dem USC Paloma und dem TSV Sasel. Schnell Facebook der Gastgeber gecheckt und siehe da, es
war ein Spiel welches am Wochenende zuvor wegen eines Corona-Verdachtsfall abgesetzt wurde, welcher sich nicht bestätigte und aufgrund dessen wurde das Spiel Montags dann direkt für Dienstag
Abend wieder neu angesetzt.
Ich rief Snicki an und wir verabredeten uns darauf, dass ich die Hotel-Buchung erst einmal sein lasse und am Dienstag morgen noch mal die Ticket-Hotline Schalkes anrufen würde, denn dieses Spiel
wäre uns eigentlich wichtiger gewesen. Gesagt, getan, und ich hatte dann direkt nach Freischaltung der Hotline ab 9 Uhr eine nette Frau dran, die sich das auch nicht erklären konnte, wieso
plötzlich alle Tickets weg waren, mir aber auch keine mehr sichern konnte. Sie vermutete, dass sich evtl. kurzfristig noch ein paar Promis, Scouts o.ä. angemeldet hätten. Naja, 25-30 Stück?
Plötzlich? Ich weiß nicht... Glücklich war ich nicht, aber zu ändern war es auch nicht. Snicki wurde kontaktiert und wir verabredeten, dass er mich um 12 Uhr zuhause abholen würde für unsere
Fahrt nach Hamburg, denn dann würden wir das oben genannte Oberliga-Spiel noch mitnehmen, da wir Mittwochs ja eh in und um Hamburg unterwegs waren. Schnell wurde ein Hotel gebucht, direkt am
oberen Ende der Reeperbahn unweit des Millerntor-Stadions, aber weit weg von dem ganzen Trubel der Touristenmassen und da ich meine Klamotten schon am Vortag gepackt hatte, hieß es nun warten bis
12 Uhr.
Snicki kam dann wie meistens überpünktlich und ab ging die Fahrt. Den ersten kleinen Schock hatten wir schon, als sich auf der A5 zwischen Homberg/Ohm und Alsfeld "Aktivisten" gegen den Weiterbau
der A49 direkt über uns von einer Brücke abseilten und quasi über unser darunter durchfahrendes Auto hingen. Die Gegenfahrbahn war schon vollgesperrt und kurz nachdem wir diese Brücke passierten
hörten wir in Radio, dass auch unsere Fahrtrichtung gesperrt wurde. Den Schock verdaut, gab es den Nächsten, denn nur 30 Kilometer weiter hatte sich direkt hinter der Baustelle kurz vor dem
Kirchheimer Dreieck ein LKW quer gelegt und der viele Verkehr auf diesem Knotenpunkt wurden statt wie üblich über vier Streifen nun über zwei Streifen am Unfall vorbeigeführt. Wir verloren
dadurch eine knappe dreiviertel Stunde und durch einen weitern Stau noch mal eine Viertelstunde. Allerdings kam uns die frühe Abfahrtszeit zu Gute, so dass wir doch noch wie geplant vor dem Spiel
einchecken konnten und das Auto in einer Tiefgarage abstellten.
Gegen 18:15 Uhr fuhren wir dann mit der U3 von der Haltestelle St. Pauli die 9 Stationen zur Saarlandstraße und hatten dann etwa 5-7 Minuten zu Fuß zu laufen, so dass wir gegen 18:45 Uhr am
Ground ankamen. Wir nahmen erstmal unser Abendessen in Form eines Würstchen und jeweils ein Bier zu uns, als ich sah, dass es auch "Kurze" für nur 1,50 Euro gab. So gab es schon vor dem Spiel für
uns jeweils drei Bier und zwei Kurze (für mich Wodka pur und für Snicki Jägermeister).
Die Oberliga Hamburg begann später als die meisten Ligen und somit hatten wir es heute mit einem Nachholspiel des gerade einmal 3. Spieltags zu tun bzw. da Paloima am 1. und Sasel am 2. Spieltag
aufgrund der ungeraden Mannschaftsanzahl spielfrei hatten, war es für beide Teams erst das zweite Kräftemessen dieser Saison. Die Gastgeber starteten mit einem Sieg, während sich der heutige
Gegner mit einem Remis begnügen musste. Nimmt man die Tabelle der Vorsaison zu Grunde, hätte man den Gast ganz aus dem Nordosten der Stadt für den Favoriten gehalten, aber das Spiel entwickelte
sich bei Nieselregen in die ganz andere Richtung, denn der USC Paloma war von Beginn an tonangebend. Nach einem langen Ball rettete der Gäste-Torhüter außerhalb des Strafraums regelwidrig und
erhielt für diese Notbremse die rote Karte. Die Gastgeber trafen dann nach einer halben Stunde zwei Mal, ehe sich Sasel weiter selbst dezimierte und nach einem Zweikampf und einem Schlag in den
Nacken dabei, die nächste knallrote Karte erhielt.
Getränke durfte man leider nicht mit an den Spielfeldrand nehmen, aber vor den zweiten 45 Minuten hatten wir genug Zeit draußen schnell ein weiteres Bier und einen kurzen zu uns zu nehmen. In
dieser zweiten Spielhälfte merkte man den Gästen direkt an, dass man zu Neunt keine Ambitionen mehr nach vorne hatte und das Ergebnis im Rahmen halten wollte, was aber nicht gelang, denn mit
immer ein wenig Abstand setzte es ein Gegentor nach dem anderen und am Ende stand ein 6-0 Heimsieg auf dem Spielbericht.
Snicki und ich ließen uns noch für eine knappe Stunde auf einer Bank am Verpflegungsstand nieder und es flossen noch einige Bier und Kurze unsere Kehlen entlang. Mit der U3 ging es dann zurück
nach St. Pauli, wo wir den Abend in einer Bar direkt bei unserem Hotel und erneut fernab dem ganzen Tourismus-Trubel bis 2:30 Uhr noch bei einigen Bieren ausklingen ließen.