Vor der WM

 

Wie auch jedes Jahr, galt auch dieses Jahr: Nach der WM ist vor der WM. Das Endspiel der Titelkämpfe 2022 wurde am 29. Mai ausgetragen und nach diesem Finale standen dann die Endplatzierung der Weltmeisterschaft und somit auch die neue Weltrangliste fest. Nach dieser Liste stellen sich dann die Gruppen für das nächste Turnier zusammen und ich rechne da immer gerne ein wenig was die Gruppeneinteilungen angeht und gerade dieses Jahr war es besonders wichtig, denn das Turnier 2023 findet in Tampere (Finnland) und Riga (Lettland) statt, nachdem ursprünglich St. Petersburg für 2023 geplant war, aber das ist derzeit (gelinde gesagt) eher schlecht. Nachdem entschieden wurde, dass Russland die Veranstaltung entzogen wird, sprangen dann quasi die Gastgeber der letzten beiden Turniere ein. In Riga fand 2021 die WM statt, aber hier waren coronabedingt erst ab dem Viertelfinale eine geringe Anzahl an Zuschauern erlaubt und dann auch nur Einheimische, Tampere war in 2022 Co-Gastgeber von Helsinki mit ihrer neu erbauten Nokia Arena. Wir Deutschen waren zwar in Helsinki stationiert, aber unsere Reisegruppe hat es sich nicht nehmen lassen einen Tag in den Nordwesten zu reisen und hier ein Spiel zu schauen und die Stadt ein wenig zu begutachten. Wir waren nur bedingt begeistert von der Stadt an sich, aber fairerweise muss man sagen, dass wir auch einen wetterbedingt unschönen Tag erwischt hatten und wenig vorbereitet waren. In Riga war ein Teil unserer Reisegruppe 2006 zur A-WM, aber dieses Turnier fand ohne Deutschland statt, weil wir es geschafft hatten im Jahr zuvor in Wien bzw. Innsbruck abzusteigen. Dennoch waren wir damals bereits sehr begeistert von den Eishockeyverrückten Letten und auch der Stadt Riga an sich. Dem entsprechend hofften wir eigentlich, dass uns die Gruppeneinteilung nach Lettland bringen würde, aber durch die Ergebnisse in den K.O.-Spielen war meines Erachtens klar, dass es auf Finnland hinauslaufen würde. Als dieses Anfang Juni von der IIHF bestätigt wurde, machten wir eine schnelle Rundfrage bei den üblichen Verdächtigen und es kristallisierte sich schnell heraus, dass es wohl eine Dreier-Reisegruppe aus PaP, Ronny und mir werden würde, so wie die letzten Jahre schon des Öfteren. Am 08. September 2022 kam dann der Spielplan durch den Eishockey-Weltverband heraus und wir trafen uns zu Dritt bei Ronny in Nieder-Wöllstadt. Da am ersten Wochenende Spiele gegen den Gastgeber und das Nachbarland Schweden auf dem Plan stehen würden, sahen wir ein, dass das evtl. schwer mit der Ticket-Beschaffung werden würde und wir wechselten in Richtung zweites Wochenende, wo uns noch zu Gute kommt, dass hier Donnerstags ein Feiertag ist, also ein Tag weniger Urlaub nehmen. Wir machten schnell Nägel mit Köpfen und buchten auf Ronny´s Kreditkarte die Flüge, PaP sicherte uns eine Wohnung und mein Tag kam dann Anfang Februar, da ich durch jahrelange Erfahrung beim buchen von diversen Tickets Erfahrungen habe, bin ich bei uns in der Gruppe nämlich immer für die Eintrittskarten zuständig. Allerdings war es dieses Mal nicht wirklich schwer etwas zu ergattern, denn wir einigten uns darauf erstmal nur die vier deutschen Spiele während unserer Woche zu buchen. Wenn wir vor Ort noch weitere Spiele sehen wollen, machen wir das kurzfristig bzw. letztes Jahr in Helsinki gab es  ja auch einiges an Angeboten mit verbilligten Tickets am Spieltag, um die Halle überhaupt halbwegs voll zu bekommen. Die Lufthansa brachte es dann fertig unseren Hin- und Rückflug jeweils mehrmals noch zu verschieben, absoluter Wahnsinn eigentlich echt. Anderthalb Wochen vor Abflug trafen wir uns dann noch mal bei Ronny um die letzten Dinge final zu besprechen, aber das Meiste war ja eh schon geklärt. Durch die Verschiebung des Hinflugs konnten wir uns nicht mehr mit unserem Vermieter zur Schlüsselübergabe treffen, sondern hatten zwei Optionen: Entweder persönliche Abholung drei Kilometer entfernt an einer Hotel-Rezeption oder Pickup des Schlüssel an einer Keybox am Bahnhof in Tampere. Zweiteres war uns eigentlich ein wenig zu unsicher, zumal wir vielleicht so 20 – 20:30 Uhr erst am Bahnhof ankommen und wenn da dann etwas schief laufen würde, hätten wir außer einer Telefonnummer vom Vermieter keine weitere Chance etwas zu ändern. PaP klärte also noch die Übergabe ab, was uns dann auch bestätigt wurde und so war dann eigentlich alles geklärt und es hieß eigentlich nur noch „Warten auf den Tag X“, den Tag des Abflugs...

 

Mittwoch, 17.05.2023

Der Tag war dann endlich gekommen! Ich stellte meinen Wecker auf 8:15 Uhr, denn wir wollten gegen 9:30 Uhr wegfahren. Wie es bei mir immer so ist, duddelte ich erst noch ein wenig rum und dann merkte ich, dass es so langsam eng wird. Schnell die letzten Sachen in den Koffer gepackt, diesen zu gemacht und gewogen, passt. Danach noch gefrühstückt und anschließend geduscht. Der Müll musste noch raus und die Wäsche in den Keller gebracht, war es Punkt 9:30 Uhr als ich den Koffer ins Auto meiner Eltern legte. Da diese einen Arzt-Termin haben, konnten sie mich nur jetzt oder halt nach den Termin nach Friedberg an den Bahnhof fahren. Nach den Termin war mir zu spät, also dann halt ein wenig früher. Aber auf der Fahrt nach in die Kreisstadt hatten wir so ziemlich Alles vor uns, was es an zeitraubenden Möglichkeiten nur so gibt, vom Müllauto in Nieder-Mockstadt über den Liefer-LKW in Florstadt und dann noch ein Linienbus in Friedberg, der dauernd an Haltestellen stehen blieb. Das natürlich alles an Stellen wo man quasi nicht überholen konnte. So wurden aus den normalerweise 25-30 Minuten Fahrzeit ganz locker mal deren 40, aber da am Bahnhof am Fahrkartenautomat nichts los war, konnte ich hier noch schnell mein Ticket buchen und musste es noch schnell online am Gleis oder gar im Zug machen. Ich stand keine fünf Minuten am Gleis, da fuhr der Regionalexpress auch schon ein. Zwar nicht an dem Gleis, welches im App angegeben war, aber ich bekam es noch am Bahnhof an den Hinweisschildern mit und konnte mich so direkt ans richtige Gleis stellen. Ich will ja auch nicht meckern, hauptsache die Bahn fuhr überhaupt, denn das ist bei der Deutschen Bahn ja auch mittlerweile alles andere als normal...

Am Hauptbahnhof musste ich von den oberen Gleisen einmal unter die Erde wechseln und von dort dann mit der S-Bahn zum Flughafen. Hier nach dem aussteigen einen Kaffee gegönnt und die Rolltreppe hoch zu unserem vereinbarten Treffpunkt, wo ich gegen 11:40 Uhr ankam und Ronny bereits wartete. PaP kam um 12:02 Uhr und es brandeten erstmal Diskussionen auf, ob er zu früh oder zu spät war. Er pochte auf Ersteres, denn geplanter Abflug um 14:05 Uhr minus den zwei Stunden, die man vorher am Flughafen sein soll. Wir erklärten ihm aber, dass wir 12 Uhr ausgemacht hatten bzw. da wir seine Zeiteinteilung kennen, hatte er sich selbst extra 11:30 Uhr notiert, als wir uns letzte Woche nochmal getroffen hatten. Wie dem auch sei, egal, denn wir hatten ja noch genug Zeit. Der Koffer wurde am Automaten abgegeben und danach ging es auch direkt schon durch den Security Check. Wir holten uns ein belegtes Brötchen und ein Bier und setzten uns an unser angebliches Gate A50. Aber 20 Minuten vor unserem eigentlichen Boarding rollte erst eine Maschine nach Venedig - Marco Polo von „unserer“ Parkposition weg und als zehn Minuten später die Sitzplätze am Gate immer noch spärlich besetzt waren, schaute ich mal in den Airport-App. Und siehe da, unser Gate hatte sich tatsächlich auf Gate A60 verändert. Eine Info gab es zwar per E-Mail an Ronny, aber er hatte sie nicht gesehen. Nichts passiert, wir konnten die 200-300 Meter noch in aller Ruhe laufen und waren immer noch lange genug vor Beginn des Einsteige-Prozess angekommen. Zwei Busse brachte die ganzen Passagiere unseres nahezu ausgebuchten Fliegers schon zu einer Parkposition am Rollfeld. Die alte Cabine Crew begrüßte uns noch und nachdem alle an Board waren (was glücklicherweise recht schnell ging), wurde die Crew ausgetauscht und unsere geplante Besatzung kam in den Kutter. War sicherlich so eigentlich auch nicht geplant, aber nunja, was soll ich mich aufregen? Wir starteten mit einer knappen halben Stunde Verspätung, hatten einen zeitweise recht unruhigen Flug aufgrund von einigen Windböen, konnten aber unterwegs doch noch knapp die Hälfte der Verspätung wieder gewinnen und landeten letztendlich eine knappe Viertelstunde zu spät am HEL. Am Kofferband dauerte es leider ein klein wenig, so dass wir den ersten Fernzug nach Tampere um ein paar Minuten verpassten. Also ging es um 19:15 Uhr am Flughafen los und um 20:53 Uhr erreichten wir nach einem Mal umsteigen den Hauptbahnhof von Tampere.

 

Aufgrund des verschobenen Fluges entschieden wir uns ein Taxi zu nehmen, welches mit uns zur Rezeption eines Hotels fuhr, kurz wartete bis wir den Schlüssel unserer Wohnung abgeholt hatten, um dann mit uns auch noch zur Wohnung fahren. Diese lag ziemlich im Westen der Stadt und war im 6. Stock eines Reihenhauses. Nachdem wir diese betreten hatten, waren wir sehr überrascht, positiv überrascht, denn diese Wohnung war super in allen Belangen. Geräumig, sauber, gut aufgeteilt, sogar mit Balkon und in der Küche eine Spülmaschine. Wir stellten aber nur schnell unser Gepäck ab und machten uns nach der ersten kurzen Wohnungsinspektion direkt zu Fuß die ca. 100 Meter zum Einkaufszentrum, welches nur noch etwa 45 Minuten lang geöffnet hatte. Morgen ist in Finnland nämlich auch Feiertag und wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob der Laden dann auch geöffnet haben würde. Wir kauften das Wichtigste für die nächsten Tage ein, wie z.B. Getränke, Wurst, Butter usw., natürlich sollte auch das Bier nicht fehlen. Aber an der Kasse wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass ab 21 Uhr in Finnland nur noch Light Beer verkauft werden dürfe. Hier gab es das erste Mal lange Gesichter bei uns und als wir den Laden verließen dann noch ein zweites Mal, als plötzlich der Subway (der beim reingehen noch Licht an hatte) dunkel war, ebenso wie der Pizza Hut. Okay, also mussten wir noch mal in den Supermarkt und holten uns noch ein wenig Brot, so dass wir dann auf der Bude uns noch Wurstbrote schmieren konnten, um nach dem langen Tag nicht mit leerem Magen ins Bett zu müssen. Während der späten Mahlzeit konnten wir noch die Zusammenfassung der heutigen WM-Spiele schauen, verzogen uns danach aber so langsam in Richtung Betten bzw. packten zum Teil noch unsere Koffer aus. Rund um mich herum wurde gegen 1 Uhr geschnarcht, ich daddelte noch ein wenig am Handy herum bzw. tippte hier an diesem Bericht. Ich denke, es war ca. 2 Uhr, als mir dann endlich auch die Augen zu fielen.

 

Donnerstag, 18.05.2023

Morgens um 4 Uhr war ich schon mal wach, weil es außen bereits wieder hell wurde und die Gardinen unsere Wohnung eher nur sporadisch von der Helligkeit abhielten. Zum Glück konnte ich nach dem rumdrehen noch mal einschlafen. Um 8:30 platzten mir dann die Augen final auf, aber das Wetter draußen war (wie gemeldet) heute eher bescheiden und so gammelte ich noch länger im Bett rum. Erst um 9:15 Uhr hatte ich die Muse aufzustehen und unter die Dusche zu springen. Als ich aus dem Bad kam, waren die beiden Anderen auch wach und konnten sich fertig machen. Danach frühstückten wir gemütlich und gingen noch mal in den Supermarkt um endlich ein wenig Bier in die Wohnung zu bekommen. Die erste Hülse wurde auch noch auf der Bude gezogen und es war schon 12:45 Uhr, als wir diese verließen. Wir merkten dann, dass an unserem Bahnhof Tesoma nicht wirklich viele Züge fahren, aber kein Problem, die Bushaltestelle war auch um die Ecke. Wir fuhren fast bis zum Hauptbahnhof, legten dann die letzten paar hundert Meter zum Vapriikki Complex zu Fuß zurück. In diesem Komplex befinden sich mehrere Museen (Museum of National History, Gamer Museum usw.), aber für uns war natürlich die Hockey Hall of Fame Finland am interessantesten und hier verbrachten wir natürlich die meiste Zeit. Unter den knapp 250 bereits in die Hall of Fame aufgenommenen Spieler und Funktionäre waren mit Timo Sutinen und Hannu Järvenpää auch Zwei, die mal beim glorreichen und wunderschönen EC Bad Nauheim tätig waren. Insgesamt hielten wir uns hier einige Zeit auf und fanden, dass die 15 Euro für alle Museen zusammen gut angelegtes Geld waren. Wir machten eine kurze Pause mit der Dauer von exakt einer kleinen Dose Bier und liefen dann in das Restaurant Plevna, wo es auch eine eigene Brauerei gibt. Hier bestellte ich mir eine Chicken Breast mit Garlic Sauce und French Fries, während es für die anderen Beiden einen Würstchenteller mit Sauerkraut gab. Dazu probierten wir drei verschiedene Sorten Bier aus und waren definitiv beim Verlassen gesättigt. Das nächste Ziel war die offizielle IIHF Fan Zone in der Nähe der Arena, wo ich uns drei Dosen Bier (0,33er Karjala) für jeweils acht Euro (plus jeweils zwei Euro Pfand) bestellte und plötzlich am Nebentisch zwei weitere Fans des EC Bad Nauheim standen und wir einen kurzen Plausch hielten. Nach Leerung der Dosen gingen wir an bzw. in die Arena, da wir nicht wussten wie „stressig“ es beim Einlass ist. Aber im Gegensatz zu letztes Jahr, wo PaP eine Plastiktüte nur mit Programmheften an der Garderobe abgeben musste, war man hier heute recht entspannt und es gab keinerlei Probleme, auch nicht mit PaP‘s Rucksack, dennoch gab er ihn an der Garderobe ab, damit er ihn nicht rumschleppen musste. Wir gingen dann in den Innenraum, wo gerade das Warmup begann. Ronny und ich machten unten am Plexiglas ein paar Fotos und setzten uns dann auf Höhe der einen blauen Linie auf die Geraden.

Für uns Deutschen war es schon quasi ein absolutes Schlüsselspiel, denn die Dänen, im Voraus bereits als härtester Konkurrent um einen Viertelfinalplatz gesehen, hatten ein leichtes Start-Programm und mussten zuerst gegen die drei vermeintlich Schwächeren aus der Gruppe ran. Sie holten drei Siege, ließen aber gegen Frankreich einen Punkt liegen, macht also acht Punkte bisher. Unsere Truppe hatte im Spielplan zuerst die drei vermeintlich stärksten Teams bekommen und spielte drei Mal wirklich gutes Eishockey, aber drei Mal setzte sich jeweils der Favorit mit einem einzigen Tor Unterschied durch (1-0 für Schweden, 4-3 für Finnland und 3-2 für die USA). Wahnsinnig ärgerlich aus diesen Spielen nicht wenigstens ein oder zwei Punkte mitgenommen zu haben. Somit war vor dem Spiel bereits eine Sache klar: Verlieren verboten! Selbst wenn man den Dänen nur zwei Punkte überlassen würde, hätte man bereits nach dem vierten Gruppenspiel keine Chance mehr noch das Viertelfinale zu erreichen. Unglaublicher Druck, der auf die DEB-Truppe lastete und zu allem Überfluss wurde im ersten Drittel Kapitän Mo Müller angeschossen und fälschte so die Scheibe ins eigene Netz ab, also Rückstand nach 20 Minuten. Auch spielerisch war das nicht unbedingt wirklich gut, was sich aber zum Glück nach der ersten Pause änderte. Wie verwandelt kamen die Jungs aus der Kabine und spielten die Nordeuropäer förmlich an die Wand. Man legte drei Buden vor und führte mit zwei Toren Differenz, um dann völlig sinnloserweise in der Schlussminute des Mittelabschnittes den 3-2 Anschluss zu kassieren. Im letzten Drittel verwaltete man lange ganz ordentlich, aber gaben die Dänen richtig Gas und erzielten fünf Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Puh, herber Tiefschlag, der saß. Aber unsere Mannschaft steckte es super weg und konnte bereits im nächsten Wechsel nur 20 Sekunden später erneut in Führung gehen. Dann wurde es richtig wild: Zwei Minuten vor Ende bekam Dänemark eine Zwei Minuten Strafe, nahm logischerweise den eigenen Torhüter vom Eis und hatten dann bei Fünf gegen Fünf auf dem Eis eine mega dicke Chance, die nur in letzter Millisekunde durch den Stock von Dominik Kahun entschärft wurde, als er einen Querpass abfälschte. Unser Team gewann dann das Bully und erzielte den Empty-Netter zum eigentlich sicheren 5-3. Allerdings gab der Gegner nicht auf und erzielte tatsächlich noch mal den Anschlusstreffer. Was folgte war dann noch mal das gleiche Spiel: Dänemark nahm direkt den Torhüter raus, aber Nico Sturm erkämpfte sich zeitnah den Puck und traf nur sieben Spielsekunden später zum 6-4. Damit war dann auch der Wille der Rot-Weißen gebrochen und die letzten Sekunden wurden souverän herunter gespielt. Unfassbar wichtiger Dreier direkt im ersten Spiel gegen einen der vermeintlich kleineren Teams.

Ronny wurde auf dem Handy nur noch ein Bus angezeigt, welcher uns zu unserer Wohnung an den Stadtrand bringen würde und da wir nicht wieder Lust auf ein Taxi hatten, gingen wir nach der Hymne und ein kurzes Klatschen für unsere siegreichen Jungs schnellen Schrittes raus. Aber Erstens war es zur Bushaltestelle doch kürzer als gedacht und Zweitens zeigte mein Handy dann noch weitere Busse an, die auch noch zu einer späteren Uhrzeit fahren würden. Das ist natürlich gut zu wissen für die nächsten Tage. Im Bus noch kurz ins Gespräch gekommen mit zwei finnischen Jungschern und dazu von einem Mann im Suomi-Trikot beim Aussteigen den Daumen hoch gezeigt bekommen. Gefühlt bekommt das deutsche Eishockey im Ausland die letzten Jahre definitiv immer mehr Respekt zugewiesen. Nach aussteigen hatten wir noch fünf Minuten zu laufen und waren etwa 23:30 Uhr auf der Bude. Nach zwei kleinen Hülsen hatte ich dann gegen 1 Uhr die Bettschwere erreicht und war dann auch sehr schnell eingeschlafen.

 

Freitag, 19.05.2023

 

Diese Nacht war wirklich erholsam, ich war nur um 3:30 Uhr mal auf Toilette. Hier konnte ich sehen, dass am Horizont die Sonne bereits schon wieder am Aufgehen war. Immer erstaunlich, diese kurzen Nächte im Norden, in St. Petersburg bei der WM 2016 war es ja noch extremer, aber ich finde es immer wieder beeindruckend. Ronny war morgens um 9:30 Uhr schon wach und holte Brötchen im nahe gelegenen Supermarkt, während ich mich unter die Dusche schleppte und danach den Tisch deckte. Die Kaffeemaschine wurde auch angeworfen und PaP war mittlerweile ebenfalls aufgestanden. Nach einem Frühstück musste er dann noch unter die Dusche und ich konnte chillend ein wenig hier am Text arbeiten. Es zog sich bei uns alles wieder ein wenig hin und um 11:45 Uhr verließen wir unsere Bude, hatten Glück dass nach unserem kurzen Fußmarsch direkt ein passender Bus ankam und wir in Richtung Innenstadt losfahren konnten. Allgemein war die Anbindung der Öffis sehr gut, obwohl wir doch recht weit außen am Stadtrand waren. Um kurz nach 12 kamen wir dann an der Haltestelle Amuri an, von wo wir noch knapp zehn Minuten zu laufen hatten zu unserem ersten Tagespunkt, dem Särkänniemi, einem Vergnügungspark mit Aussichtstower. Hier fuhren wir für 8,90 Euro den Tower nach oben und konnten uns einen schönen Überblick verschaffen und waren fasziniert wie grün diese Stadt doch ist, was man von unten schon merkte und erahnen konnte, sah man dann von oben echt gut. Wir hielten uns hier einige Zeit auf und als wir wieder unten waren, ging zu Fuß 1,8 Kilometer zu einem anderen Aussichtsturm, dem Pyynikki-Turm im gleichnamigen Park, der zwar nur 26 Meter hoch ist, aber auch hier gab es eine schöne Aussicht. Wieder am Boden, setzten wir uns ins Café und nahmen ein Kaltgetränk und ein Eis zu uns.

Eigentlich hatten wir nun geplant noch die ehemalige Eishalle der einheimischen Teams Tappara und Ilves zu besuchen, aber aus zeitlichen Gründen entschieden wir uns dagegen und vertagten es. Deswegen war das nächste Ziel der Hauptbahnhof, wo wir für PaP ein paar Zugtickets gezogen haben, da er am morgigen freien Tag nach Turku fahren wird, während Ronny und ich nach Kuopio machen, aber die Zugtickets hierfür hatte ich vorher ja bereits online gebucht. Des Weiteren wollte PaP am Montag nach Helsinki fahren, an dem Tag bleiben wir in der Stadt bzw. ich werde Abends nur nach Valkeakoski fahren, wo ebenfalls Erstliga-Fußball stattfindet. Drittens buchten wir auch direkt unsere Tickets für den kommenden Mittwoch, wenn wir von Tampere ja wieder zurück an den Flughafen müssen. Das alles erledigt, liefen wir zum Pyynikki Brewhouse, um unser Abendessen zu uns zu nehmen. Leider schmeckte uns hier das Bier nur bedingt und deswegen wechselten wir nach der Mahlzeit die Location. Knappe fünf Minuten Fußmarsch war es nur zu einer Kneipe, in der wir letztes Jahr schon einmal waren. Hier gab es den halben Liter Karhu für „faire“ 6,30 Euro, aber nach zwei Gläsern mussten wir auch schon wieder aufbrechen in Richtung Arena. Der Einlass wieder recht entspannt, wobei sie zu PaP sagten, er soll sein Rucksack bitte an der Garderobe abgeben. Heute gingen wir mal auf die andere Seite und setzten uns hinter die österreichische Bank, da wir natürlich auf deren Co-Trainer Harry Lange ein Auge werfen wollten, der ja bekannterweise Headcoach in Bad Nauheim ist und unsere Jungs auch zwei Mal auf der Tor unter uns spielen werden. Während des Aufwärmens noch nette Gespräche geführt mit Christof Kreutzer (Ex-Coach von Bad Nauheim und ab kommender Saison sportlicher Verantwortlicher bei den Augsburger Panthern) und Tray Tuomie (hat auch 1998/99 in Bad Nauheim gespielt und dazu noch Vater von Nationalspieler Parker).

Nach unserem gestrigen Sieg im Schlüsselspiel gegen Dänemark konnte man keineswegs beruhigter an das heutige Spiel heran gehen. Denn es war klar, dass wir aus den verbliebenen drei Spielen mindestens zwei Siege brauchen würden und falls die Dänen gegen einen der drei großen Gegner von ihnen etwas mitnehmen, dann vielleicht sogar drei (Siege) aus drei (Spielen). Man ging es von Beginn an seriös an und NHL’er Nico Sturm brachte uns bereits ganz früh in Führung. Die ersten Minuten gingen auch klar an uns, aber nach und nach kämpfte sich unser kleiner Nachbar immer besser in die Partie und der Ausgleich nach der Hälfe des ersten Abschnittes war nicht mal mehr unverdient. Unsere in weiß spielende Truppe konnte sich aber noch vor dem ersten Seitenwechsel erneut in Führung ballern. In der ersten Pause ging ich mal runter an die Ösi-Bank und nahm kurz Kontakt zu Harry Lange auf, aber er war einfach zu sehr eingebunden und auch gerade in Gespräch mit seinem Chef-Coach Roger Bader, als sie wieder zurück auf die Bank gingen, da wollte ich natürlich auch nicht wirklich stören. Durch eine klasse Einzelaktion konnte wir im Mitteldrittel erhöhen und alles schien in die richtige Richtung zu laufen. Wie aber auch am Vortag mussten wir es erneut spannend machen und sieben Minuten vor Ende des Spiels die Ösis noch mal heran kommen lassen. Es folgten ein paar zittrige Minuten, aber kaum hatten die Alpenländler ihren Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis geholt, sorgten wir für die Entscheidung. Gesangsstark und textsicher nahmen wir noch unsere Hymne mit und nach dem verdienten Applaus für die DEB-Jungs wollten wir in Richtung Ausgang. Wir mussten dann aufgrund einer sinnlosen Security-Sperre nochmal umdrehen, aber hauptsache wir kamen zur Lobby, um PaP’s Rucksack noch abholen zu können.

Auch heute fuhren wir nach dem Spiel direkt in unsere Wohnung zurück. Dieses Mal aber entspannter, da wir ja wussten, dass es auch später noch Busse gibt, die in unsere Richtung fahren. Dennoch erwischten wir gemütlichen Schrittes das erste ankommende Fahrzeug und waren dadurch bereits gegen 23:30 Uhr wieder auf der Bude. Noch einen kleinen Snack und eine Dose Bier getrunken, verzogen wir uns dann auch Nacheinander schon in die Betten. Ich hatte heute aber irgendwie Probleme mit dem Einschlafen und es ging locker in Richtung 2:00 Uhr bis ich endlich den Schlaf des Gerechten zu mir nehmen konnte.

 

Samstag, 20.05.2023

 Der Wecker klingelte bereits um 6:45 Uhr, obwohl unsere deutsche Eishockey-Nationalmannschaft heute spielfrei hatte, hatten wir aber dennoch unsere Ziele. Für PaP hatten wir ja gestern die Zug-Tickets nach Turku gebucht, während ich für Ronny und mich von zuhause schon die Fahrkarten nach Kuopio gekauft hatte, wo heute ein Erstliga-Kick auf dem Spielplan stand. Ich machte mich schnell unter die Dusche, unser Brötchen-Beauftragter war bereits unterwegs und auch PaP erwachte so langsam. Nach dem Frühstück musste er dann noch ins Bad, aber am Ende packten wir unsere geplante Zeit, zu welcher wir die Wohnung verlassen wollten. An unserem nahe gelegenen Bahnhof mussten wir noch ein paar Minuten warten und fuhren zuerst zum Hauptbahnhof, wo sich die Wege unserer Reisegruppe dann, wie bereits erwähnt, trennten. Wir bestiegen unseren Zug, der uns via Jyväskylä (spielen auch erste finnische Eishockey-Liga), binnen 2:21 Stunden nach Pieksämäki brachte, wo wir umsteigen mussten. Der Zug kam auf die Minute pünktlich an und fuhr neun Minuten später auch auf die Minute pünktlich wieder ab. Dazu an den Plätzen Steckdosen zum Handy laden und WLAN frei in jedem Zug, also alles quasi wie in Deutschland... Nur... Ääääääh... Anders... So ähnlich halt... Ich hätte uns gerne zwei frisch gezapfte Bier geholt, aber diese durfte man nicht mit auf die Plätze nehmen, sondern nur im Board-Restaurant trinken. Da dieses aber überfüllt war, verzichteten wir dann aber darauf. Die Fahrzeit nach dem zweiten Mal umsteigen war für den letzten Zug der Hinfahrt mit 52 Minuten angegeben und wurde auch exakt eingehalten. „Sänk ju for träwelling wiss Deutsche Bahn“, oder so ähnlich halt ;-) Wir kamen also um 12:29 Uhr in Kuopio in der Region Savo, welche mit ca. 120.000 Einwohnern die neuntgrößte Stadt von ganz Finnland ist, an. Wir hatten also anderthalb Stunden Zeit bis zum Anpfiff und das Navi sagte uns exakt 30 Minuten zu Fuß zum Ground voraus. Wir ließen uns ruhig ein wenig Zeit und nahmen nicht unbedingt den direktem Weg, sondern eher den, durch ein wenig belebtere Straßen. Am Marktplatz gönnte ich mir ein Eis (zwei Bällchen für schlappe 5,50 Euro, aber immerhin waren diese ziemlich groß) und Ronny holte sich ein kühles Getränk, genau richtig um die Anhöhe zum Stadion hinter uns zu bringen. Der Planet brannte von oben mittlerweile wieder gehörig und ich ärgerte mich richtig heute Morgen nicht das kurze Beinkleid angeworfen zu haben. Am Ende mussten wir wegen unseres komischen Weges das Stadion noch fast ein ganzes Mal umrunden, um am Eingang anzukommen. Wir gönnten uns Haupttribüne seitlich für 20 Euro, um vor der Sonne ein wenig geschützt zu sein. Dazu aber später noch mehr... Erstmal ging es rein, ich drehte meine Foto-Runde in aller Ruhe und als ich diese beendet hatte, wollten wir uns ein Bier holen und auf die gegenüber liegende Tribüne wechseln. Also 16 Euro gezahlt und mit dem Bier in der Hand freudestrahlend losgelaufen, kam ein Opa-Ordner ganz aufgeregt angestürmt und versuchte uns zuerst etwas auf Finnisch zu erklären. Mit seinen paar Brocken Englisch konnte er uns dann aber zu verstehen geben, dass Alkohol nur im abgesperrten Bereich rund um die Theke und die ersten fünf Meter der Gegengerade (ebenfalls abgesperrt) erlaubt wäre. Nun gut, wir hatten auch von hier eine gute bzw. komplett freie Sicht auf das Spielfeld, also blieben wir hier und ich holte noch vor Spielbeginn eine zweite Runde.

Die Tabelle der finnischen Liga ist derzeit wenig aussagekräftig, denn man spielt immer noch im Rhythmus des Kalenderjahres, hat also erst am ersten April-Wochenende begonnen und zudem ist sie ziemlich verzerrt, da manche Teams bereits acht Spiele hinter sich haben und manche deren erst vier. Offiziell spielt der Zweite gegen den Achten, aber auch hier hat Kuopio bereits acht Mal gespielt und die Gäste aus Lahti erst fünf Spiele absolviert. Dennoch zeigte sich das Tabellenbild (auch trotz der verzerrten Tabelle) auf dem Rasen, die gelb-schwarzen waren über weite Strecken das klar bessere Team und nachdem wir schon über ein weiteres 0-0 (den Länderpunkt machte ich 2013 bei einem übelst trostlosen und torlosen Kick bei HJK Helsinki gegen IFK Mariehamn) philosophierten, fiel nach der Hälfte des ersten Abschnittes die Führung der Gastgeber nach einem sehr schönen Spielzug. Diese wurde dann quasi mit dem Halbzeitpfiff per direktem Freistoß verdoppelt. Lustigerweise sagte ich vorher noch zu Ronny: „Fertig machen zum Jubeln, der haut den jetzt in den Winkel!“. Die zweiten 45 Minuten plätscherten mehr oder weniger nur so dahin und es passierte recht wenig. Wir standen weiterhin im abgesperrten „Säufer-Bereich“, hatten mittlerweile vier Bierchen intus und bekamen nun bereits seit über zwei Stunden die pralle Sonne ins Gesicht - zum Glück hatten wir aber vor dem Spiel extra Haupttribüne gekauft, um sonnengeschützt zu sein. Nun ja, so ist es manchmal halt, hauptsache wir hatten Spaß und dafür nehmen wir den Sonnenbrand dann in Kauf. Als ich zur 90. Minute in Richtung Anzeigetafel lief, um diese nochmal zu fotografieren, sah ich, dass es diesen abgesperrten “Säufer-Bereich” im Gästeblock ebenfalls gab. Deswegen war der Bereich davor leer und die mitgereisten 10-12 Fans aus Lahti standen in diesem Bereich, teilweise oberkörperfrei und stark angetrunken. Aber Spaß hatten diese Jungs definitiv auch, das konnte ich sehen.

Nach Abpfiff besuchten wir nochmal die Toilette und liefen dann gemütlich in Richtung Bahnhof, da das Navi erneut 30 Minuten anzeigte und wir knapp über eine Stunde Zeit hatten. In einem Supermarkt kehrten wir noch schnell ein und zu einem Teig-Stückchen holte ich mir auch noch zwei Hülsen, sowie ein Wasser. Am Hauptbahnhof kamen wir dann etwa eine Viertelstunde vor Abfahrt des Zuges an und da dieser bereits am Gleis stand, konnten wir auch schon einsteigen und unsere gebuchten Plätze besetzen. Zurück ging es wie auch auf dem Hinweg erst knapp unter einer Stunde bis Pieksämäki und dann nach dem umsteigen noch weitere 2:39 Stunden wieder zurück bis Tampere. Teilweise zog es sich schon ein wenig hin, aber ich schaute viel und oft aus dem Fenster und begutachtete die sehr schöne Landschaft, auch wenn man teilweise mal das Gefühl hatte “irgendwo im nirgendwo” zu sein. Dennoch war es zumeist klasse anzusehen und so waren Hin- und Rückfahrt, die zusammen knapp sieben Stunden dauerten, eher selten langweilig. Wir kamen um 20:58 Uhr in Tampere an und wie bereits weiter vorne im Bericht erwähnt fuhren nicht allzu viele Züge am Tag an “unseren” Bahnhof und so hätten wir etwa anderthalb Stunden warten müssen. Wir kauften uns dann im R-Kiosk lieber eine Busfahrkarte und fuhren direkt in Richtung unserer Bude, wo ich mir im Subway noch ein Sandwich mitnahm und Ronny im Supermarkt eine Tiefkühl-Pizza, die er sich dann in den Backofen schob. Wir schauten noch ein wenig TV, aber gegen Mitternacht verzog ich mich in Richtung Bett. Eingepennt sein dürfte ich dann in Richtung 1 Uhr etwa, denke ich.

 

Sonntag, 21.05.2023

Dieses Mal war die Nachtruhe wieder recht ordentlich, bei mir scheinen sich hier geruhsame und ungeruhsame Nächte wohl abzuwechseln!? Ich war zwar zwei Mal auf Toilette, aber konnte dann immerhin bis 9 Uhr die Augen geschlossen halten. Ich sprang unter die Dusche, Ronny ging schon mal einkaufen und heute gab es dann unser “traditionelles” Eier-Frühstück, welches wir einmal bei jeder WM machen. Danach nahm sich PaP seine Zeit im Bad, gegen 12:00 Uhr verließen wir die Bude und saßen 20 Minuten später im Bus in Richtung der alten Eishalle der beiden einheimischen Vereine Tappara und Ilves, die bis zur Eröffnung der Nokia Arena im Jahre 2021 jeweils dort spielten. Wir waren ca. 40 Minuten unterwegs, da wir quasi die Stadt einmal von West nach fast komplett Ost durchquerten. Die Halle war tatsächlich geöffnet, so dass wir reingehen und fotografieren konnten. Mir persönlich hat die Halle sehr gut gefallen, aber sie ist halt nicht mehr die modernste und entspricht vermutlich auch nicht mehr den gewünschten Standard der beiden Liiga-Teams (1. Liga in Finnland), da ist so eine neue Multifunktionsarena, wie sie die Nokia-Arena ist, schon eine ganz andere Nummer - vermutlich gerade aus werbetechnischer Sicht, plus natürlich die größere Kapazität. Danach ging es mit dem Bus wieder zurück in die Innenstadt und wir wollten eigentlich noch mal in die Markthalle, die aber dann Sonntags geschlossen hatte. Also nebenan in unsere „Stammkneipe“ und noch zwei Bier getrunken, bevor wir dann zur Arena liefen und auch direkt rein gingen. Wir setzen uns wieder auf die gleichen Plätze, die auch bereits beim Spiel gegen die Österreicher Glück gebracht hatten.

Heute übernahm unser Team von Beginn an klar die Initiative auf dem Eis. Bereits nach wenigen Minuten hatten wir über zehn Torschüsse, die Ungarn hingegen nur deren Zwei. Dennoch fiel im Verlauf des ersten Abschnittes nur ein Treffer für unsere in weiß auftretenden Jungs. Die Ungarn hatten teilweise Probleme sich aus ihrem Verteidigungsdrittel zu befreien, aber wir machten einfach zu wenig aus unserer Überlegenheit. Ronny und ich waren uns sicher, dass wir uns heute nur selbst schlagen können. Aber wie das nun mal so beim Eishockey ist: Eine 5 Minuten Strafe gegen Maksymilian Szuber, dazu noch eine weitere Strafe gegen Moritz Seider und plötzlich hast du zu Beginn des zweiten Drittels zwei volle Minuten 3 gegen 5 auf der Anzeigetafel stehen, aber unsere Unterzahlformationen machten das überragend. Die Ungarn trafen war zum Ausgleich, dem zuvor ging ein klares Foulspiel einer ihrer Spieler voraus und somit nahm man sich nicht nur den Ausgleich, sondern auch die doppelte Überzahl weg. Für uns blieb dennoch weiterhin eine 3 gegen 4 Unterzahl, aber auch das killte unsere Mannschaft sehr gut und kaum waren wir wieder komplett, ging es nur noch in die Richtung des ungarischen Tores. Plötzlich fielen dann auch die Tore und nach 40 Minuten stand ein recht beruhigendes 4-0 auf dem Würfel. Direkt zu Beginn des letzten Drittels erhöhten wir auf 5-0, hatten dann aber eine kleine Schwächephase, die die Ungarn zu zwei Toren nutzten. Dennoch hatte ich heute zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass dieser Sieg in Gefahr war. So war es auch, denn wir erzielten selbst noch zwei Tore und am Ende fiel das Ergebnis dann mit 7-2 standesgemäß und auch dem Spielverlauf entsprechend aus. Wir gehen jetzt erstmal nicht davon aus, dass Dänemark gegen Schweden und Finnland mindestens fünf Punkte holt, so dass wir es mit einem Sieg gegen Frankreich übermorgen in der eigenen Hand haben, uns für das Viertelfinale zu qualifizieren. Das übliche Procedere, dann nach Spielende, erst die Ehrungen der Spieler des Spiels, danach die Hymne des siegreichen deutschen Teams. Wir spendeten unseren Jungs noch den verdienten Applaus und verließen dann unsere Plätze in Richtung Ausgang.

Wir trafen PaP dann an der Garderobe, wo er uns erzählte, dass er vor dem Spiel die letzte Stufe der Treppe nach oben gefallen ist und ein klein wenig Knieschmerzen hat, aber glücklicherweise schien es nichts Schlimmeres zu sein. Deswegen nahmen wir dann mit dem Bus die nur zwei Stationen und gingen im Sancho Villa mexikanisch essen, wobei ich eher Bock auf einen Burger hatte und mir auch einen bestellte. Danach wollten wir nur auf zwei Bier in unsere Stammkneipe, aber als wir gerade am zweiten Bier waren, gesellte sich ein Finne zu uns an den Tisch und wir hatten gute Gespräche über Gott und die Welt, aber hauptsächlich natürlich über Eishockey. Am Ende wurden es dann fünf Biere pro Person, aber es war ein richtig netter Abendausklang. Unser Gesprächspartner verabschiedete sich dann sichtlich angestochen von uns, denn er hat morgen ja schließlich Montag, und zwar einen Arbeitsmontag. Wir erwischten noch den vorletzten Bus in Richtung unserer Wohnung und waren eigentlich gedanklich bereits so weit ins Bett zu gehen, aber PaP fand beim zappen durch das TV-Programm einen Sender, der uns das NHL Play-off Spiel zwischen den Vegas Golden Knights und den Dallas Stars zeigte. Also, nochmal an den Kühlschrank, eine kalte Hülse gezogen und vor den Fernseher gesetzt. Die Overtime begann und als ich gerade das erste Mal an meinem Bier getrunken hatte, war sie auch schon wieder fertig. Die Gastgeber trafen früh zum Sieg und zur 2-0 Serienführung, aber wir tranken dann unsere Dose noch in Ruhe aus und legten uns gegen 2 Uhr dann endgültig ins Bett und waren auch alle Drei recht schnell eingeschlafen.

 

Montag, 22.05.2023

Für den heutigen Tag gingen wir später alle getrennte Wege. PaP musste am Frühesten aufstehen, denn sein Zug nach Helsinki ging bereits um 9:30 Uhr. Ronny und ich ließen es ganz gemütlich angehen, wir schliefen lange und gammelten dann noch ein wenig im Bett herum. Erst gegen 12:00 Uhr nahmen wir unser „Frühstück“ zu uns, danach ging ich duschen und wir buchten uns online noch unsere Bus-Tickets für den heutigen Tag auf den Nysse-App (App der Öffis in Tampere). Um 14:00 Uhr konnten wir uns dann endlich aufraffen und verließen unsere Bude. Zuerst ging es mit dem Bus in die Innenstadt und wir schauten uns ein wenig in der Markthalle um. Es war zwar interessant, aber irgendwie dauert es auch nicht allzu lange und wir waren hier schon durch. Danach liefen wir ans Fußballstadion, wo am Tag zuvor noch Ilves gegen HJK Helsinki gespielt hatte, aber leider zeitgleich zum deutschen Eishockey-Spiel gegen Ungarn und so konnte ich den Ground nicht machen. Wir gingen dann noch in ein Einkaufszentrum und kauften uns kühle Getränke bzw. Teigwaren, wo uns dann auch noch Moritz Seider und Jonas Müller über den Weg liefen. Danach trennten sich auch die Wege von Ronny und mir, während er noch am Wasser ein wenig chillen und später dann zum Abstiegskracher Ungarn gegen Österreich in der Nokia Arena gehen wollte, fuhr ich mit dem Linienbus nach Valkeakoski.

Hier war heute Abend ein Kick der Veikkausliiga (erste finnische Liga) zwischen dem FC Haka und Vaasa PS, was für mich während dieses Urlaubs das zweite Kreuzchen in diese Liga (das dritte gesamt) bedeuten sollte. Der Bus fuhr pünktlich um 15:45 Uhr am Bus-Terminal unweit der Arena ab und kam auch überpünktlich um 16:35 Uhr in der Kleinstadt ca. 35 Kilometer südlich von Tampere an. Über eine Stunde vor Spielbeginn ist klar zu früh gewesen, aber da diese Bus-Linie nur alle 30 Minuten fährt, wollte ich hier aber kein Risiko eingehen. Ich stieg am Bus-Terminal aus und chillte noch bis 17 Uhr hier auf einer Bank in der Sonne neben einem plätschernden Brunnen herum. Ich hatte zu Fuß zum Stadion keine zehn Minuten, lief aber erst einmal zum falschen Stadion. Die Einen können es jetzt gerne amateurhaft nennen, aber ich sage mit zwinkerndem Auge „Ich wollte das andere Stadion auch mal anschauen.“. Beide Stadien liegen zum Glück nur 900 m auseinander und da ich ja genug Zeit hatte, war es gar kein Problem noch zum richtigen Stadion zu laufen, wo ich dann gegen 17:35 Uhr ankam. Dee Preis für Erwachsene war 25 €, die ich an der Kasse abdrückte und mich dann direkt auf meine Stadionrunde machte. Nach ablichten das Anstoß setzte ich mich dann auf die alte Tribüne und schaute dem Treiben auf dem künstlichen Grün zu. Hatte ich bereits vorgestern in Kuopio beim Fußball Sonnenbrand bekommen, konnte ich mich auch heute wieder bei 22 Grad brutzeln lassen, wobei ich heute endlich das kurze Beinkleid angeworfen hatte. In einer Partie des 9. Spieltags traf der Tabellenfünfte auf den Zehnten der Rangliste und ich hatte mich kaum gesetzt, da jubelten die Gastgeber bereits das erste Mal (3.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn der Gast aus West-Finnland konnte zeitnah ausgleichen (11.). Aber auch hier konnte man sich nicht lange über das Tor freuen, denn der FC Haka ging nur zwei Minuten später erneut in Führung. Nun dauert es zwar ein wenig länger, aber kurz nach der 30 Minuten-Marke traf auch der Gast zum zweiten Mal. nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends von Minute zu Minute. Zum Ende hin gab es noch mal die ein oder andere Torchance, wobei die Gäste hier bedeutend mehr hatten, als die favorisierten Gastgeber. Obwohl wenig passierte, hatte der Schiedsrichter kein Einsehen mit mir und lies sechs Minuten nachspielen (bereits in der ersten Halbzeit hat er meines Erachtens völlig ohne Grund über drei Minuten drauf gepackt), von der verlängerten Halbzeitpause spreche ich erst noch gar nicht. Das bedeutet, dass es bereits 20:00 Uhr war, als ich den Ground direkt nach Abpfiff des Unparteiischen verließ.

 

Das Navi sagte mir eine Laufzeit von 15 Minuten an und der Bus sollte um 20:15 Uhr abfahren. Ich gab dementsprechend richtig Gas und kam um 20:09 Uhr dann am Busbahnhof an, wo sich ein kleiner Supermarkt befindet. Ich schau rein, an der Kasse war nichts los, also ging ich noch mal schnell durch den Laden und kaufte mir eine Dose Bier und eine Flasche Cola, ehe ich dann zu den geparkten Bussen lief. Auch dieses Gefährt brachte mich sicher und pünktlich in knapp unter einer dreiviertel Stunde zurück nach Tampere. Busse und Züge allgemein kann man hier nur loben und sie waren auch zumeist gut gefüllt, aber selten (außer vielleicht nach den Eishockey-Spielen) wirklich überfüllt. Die heutigen Busse hatten beide auch wieder Steckdosen zum Laden der von Elektrogeräten, eine Sache, von der wir in Deutschland noch meilenweit entfernt sind. Ich stellte mich in Tampere an ein Restaurant mit großer Leinwand und wollte noch das laufende zweite Drittel von Österreich gegen Ungarn schauen, da rief es von hinten meinen Namen. Marco, ein Hopping-Bekannter von mir, zur Zeit auch gerade in Finnland unterwegs. Welch ein Zufall, wir plauderten ein wenig, verzogen uns dann im ein Irish Pub und blieben hier, bis ich um kurz nach 1 den letzten Bus in Richtung unserer Bude nahm. Bis ich dann im Bett lag, war es bereits nach 2 Uhr, aber wenigstens schlief ich so ziemlich schnell ein.

 

Dienstag, 23.05.2023

 

 

Im Halbschlaf hörte ich PaP bereits früh draußen herum wuseln, drehte mich aber noch mal um und pennte auch tatsächlich erneut ein. Um 8:45 Uhr klingelte dann der Wecker von Ronny und nach meiner Dusche ging es auch schon ans Frühstück. PaP wollte noch mal kurz in den Supermarkt, Ronny und ich machten uns um kurz nach 10:30 Uhr mit dem Bus auf den Weg zur Arena und wir setzten uns wieder in den gleichen Block, wie die beiden letzten beiden Spiele auch. Nach der Niederlage der Dänen am Vortag war klar, dass wir es komplett in der eigenen Hand haben und mit einem Sieg als Vierter der Gruppe B definitiv das Viertelfinale erreicht hätten. Unsere Jungs machten bereits beim Warmup einen sehr konzentrierten Eindruck, was uns ebenfalls positiv stimmte. Wie bereits im Vorjahr wurden solche Wochenspiele mittags von finnischen Schulen dazu genutzt, um diese aufzufüllen mit Schülern. Die Kinder hatten teilweise selbst gemalte Plakate und wünschen sich und deutscher Schrift Schläger vom deutschen Team. Unser Betreuer erfüllte ca. 6-7 diesen Wunsch, und ich meinte noch zu ihm: „Du bist wohl derzeit die beliebteste Person in der Arena.“ Er lachte und sagte „Die werden eh nicht mehr im Spiel benutzt und ich bin froh, wenn wir diese Dinger nicht mitschleppen müssen, so habe ich weniger zu tragen“. Bereits früh im Spiel erzielten wir das 1-0, exakt zum gleichen Zeitpunkt, als PaP in den Block gehetzt kam. Wir dominierten die Franzosen und hatten bis auf kleine Phasen jederzeit die Kontrolle über das Spiel. Nach elf Minuten hatten wir z.B. 10-1 Shots (auch wenn die Statistik der Schüsse natürlich nicht unbedingt immer was über das Spiel aussagen muss). Sukzessive bauten wir unseren Vorsprung aus und mussten zur keiner Sekunde um den Viertelfinaleinzug bangen, dafür waren die Franzosen (für die es zudem um gar nichts mehr ging) heute einfach zu schwach. Am Ende des Spiels stand ein klarer 5-0 Sieg auf dem Würfel an der Decke und somit war das Erreichen der besten acht Teams bei dieser WM gesichert. Es folgte zum vierten Mal in diesem Turnier die deutsche Nationalhymne und Applaus für unsere Truppe, die sich nach dem Start mit drei knappen Niederlagen in dieses Turnier gegen die drei stärksten Teams der Gruppe nicht hat beirren lassen und ist weiter ihren Weg gegangen, chapeau! Wir verließen dann die Arena gleichzeitig mit den Eltern, Großeltern, Frauen, Freudinnen und Kinder von Seider, Schütz, Wagner, Fischbuch und Franzreb, die schräg unter uns saßen. Mir war nun klar, dass es somit erst einmal ca. drei Monate Sommerpause mit Eishockey gibt. Zudem fiel mir auf, dass wir in den letzten Jahren bei den Weltmeisterschaften sehr viele Siege gesehen hatten und ich rechnete einmal nach. Tatsächlich gab es aus unseren letzten 14 gesehenen deutschen WM-Spielen 13 Siege, nur letztes Jahr in Helsinki mussten wir uns Kanada beugen.

Für das letzte Essen in Tampere entschieden wir uns für einen Griechen in der Nähe des Hauptbahnhofs, welcher zwar preislich auch wieder etwas höher angesiedelt war (Souvlaki 28 Euro, Zaziki 8 Euro usw.), aber dafür hatten wir echt große Portionen und es hat uns Allen durch die Reihe durch mega lecker geschmeckt. Zum Abschluss sollte es noch mal in unsere Stammkneipe „Vanha Monttu“ gehen, aber halt nur noch auf 1-2 Biere, denn wir wollten heute Abend unsere Koffer noch ziemlich fertig machen, aber wie das so ist: Am Ende wurden es dann aber doch wieder mehr. Wir schlenderten dann noch ein wenig durch die lang gezogene Einkaufsstraße von Tampere und wollten eigentlich zur Bushaltestelle, als Ronny und ich die Idee hatten, mit einem I Scooter zurück zur Wohnung zu fahren. Also schnell den App heruntergeladen und die acht Kilometer ganz gemütlich mit so einem Fahrzeug (für mich war’s das erste Mal, dass ich so ein Ding gefahren habe) zur Wohnung zurück zu fahren. Als wir dort ankamen, war PaP gerade auch nach Hause gekommen, er hatte den Bus & Bahn benutzt. Da es leider unser letzter Abend war, mussten wir natürlich schon mal anfangen ein wenig die Koffer zu packen, um nicht am nächsten Morgen in Stress zu geraten. Den größten Teil erledigen wir noch und ließen den Abend dann bei einem paar letzten Dosen (der Kühlschrank musste ja leer werden) ausklingen und redeten noch ein wenig über die vergangene Woche und das Erlebte auf unserem WM Trip. Irgendwann dann gegen 0:30 Uhr gehen wir alle zu Bett.

 

Mittwoch, 24.05.2023

Als der Wecker, Ronny und mich um 7:30 Uhr weckte, war PaP bereits auf den Beinen und gerade auf dem Weg unter die Dusche. Ronny ging wieder Brötchen holen und ich packte derweil meinen Koffer bis auf wenige letzte Sachen fertig. Wir frühstücken und danach ging es auch für mich unter die Dusche, so dass ich dann auch die letzten Dinge noch einpacken konnte. Am Ende mussten wir unsere Koffer noch ein wenig umpacken, da teilweise doch sehr viele Erinnerung (Bierdosen, gelle Mister L.? :-) ) mit nach Hause genommen wurden. Dennoch waren wir recht gut in der Zeit und konnten wie geplant um 9:15 Uhr unser Haus ein letztes Mal verlassen. Die Koffer zogen wir an den nah gelegenen Bahnhof, von wo wir binnen zehn Minuten mit dem Zug an den Hauptbahnhof in Tampere fuhren, um dort einmal umzusteigen und dann weitere knapp anderthalb Stunden zum Flughafen nach Helsinki hinter uns zu bringen. Alles klappte wieder reibungslos und weil die Züge erneut alle pünktlich waren, kamen wir auch früh genug am Airport an, wo wir direkt sahen, dass unser Flug bereits mit 20 Minuten Verspätung auf der Anzeigetafel stand. Dennoch wollen wir erst einmal unsere Koffer abgeben und dann durch den Sicherheitscheck gehen. Danach hatten wir dann natürlich viel Zeit, so dass aus Langeweile etwas gegessen wurde, noch mal Getränke für den Flug gekauft wurden und noch übliche Toilettengang vor Abflug erledigt wurde. Letztendlich hob unser Flieger dann mit einer halben Stunde Verspätung ab, aber wir flogen über Gotland recht schnell zurück in Deutschland, wo wir von Usedom schräg in südwestliche Richtung an Magdeburg vorbei in Richtung Heimat flogen. Leider bekamen wir keinen direkten Lande-Slot, sondern mussten noch einmal bis Mainz fliegen. Dort wurde dann kehrt gemacht, um wieder zurück zum Flughafen FRA zu fliegen und gegen 15:10 Uhr endlich landen zu können.

Von nun an ging alles recht zügig. Wir dockten am Gebäude an, die Türen öffneten recht flott und kurz nachdem wir am Gepäckband ankamen ging auch schon die Belieferung der Koffer los. Da hier nicht sehr viele Passagiere des Flugs standen, denke ich, dass einige aus Helsinki kommend in Frankfurt noch einen Weiter-Flug hatten und somit nur wenige Koffer aus dem Flieger ausgeladen werden mussten. Unsere gehörten zu den Ersten und somit waren wir auch hier wieder schnell weg. Ich rief meine Eltern an, welche auf dem letzten Autobahnparkplatz warteten und verabschiedete mich danach von meinen beiden Mitreisenden, welche sich mit der Bahn auf den restlichen Heimweg machten. Ich ging zum Ausgang, schrieb noch mal eine Whatsapp, wo ich denn genau stehe und keine zehn Minuten später kamen sie auch schon angefahren. Die A3 war wegen eines Unfalls komplett dicht und deswegen fuhren wir die A5 hoch und dann ab der Ausfahrt Rosbach noch etwa 30 Minuten bis endgültig nachhause, wo wir nach vor 17 Uhr ankamen. Ich packte direkt meine Tasche aus und schmiss dann den Grill an und grillte für den Rest der Family.

 

Fazit

Nachdem wir im vergangenen Jahr bei unserem WM-Besuch 2022 in Helsinki für einen Tag nach Tampere fuhren und hier im ersten Moment nicht wirklich begeistert von der Stadt waren, muss ich hier gewaltig Abbitte leisten. Ehrlicherweise war im letzten Jahr die Zeit einfach viel zu kurz und dazu war es windig, kalt und regnerisch, was vermutlich alles noch in unsere Meinungsbildung einfloss. Ich will auch jetzt Tampere sicherlich nicht als meine neue Lieblingsstadt anpreisen, aber wir haben uns in unserer Woche dort definitiv wohl gefühlt und es hat uns Spaß gemacht. Natürlich hatten wir auch bestes Wetter, wo uns einige Finnen sagten, dass sie so gutes Wetter in vielen Jahren nicht mal im Sommer haben. Wir fanden den Kontrast zwischen Stadt, Bäumen und den Seen, also quasi zwischen Grau, Grün und Blau sehr spannend und hatten auch einiges zum Anschauen, wobei wir uns hier auch viel Zeit gelassen haben und wenn man einen Tampere-Besuch plant (welcher sich lohnt), braucht man aber meines Erachtens keine ganze Woche einzurechnen. Vielen Dank auch an dieser Stelle noch mal an Alex Beck, welcher mir einige Tipps für diese Stadt gegeben hat und die auch alle wirklich zutreffend waren. Ansonsten heißt es nun leider wieder ein Jahr warten, bis uns die nächste Eishockey-Weltmeisterschaft mal wieder nach Tschechien führt.